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Luftbild Zentralgefängnis Freiendiez 1933, Hain
Stempel Häftlingsakte
Luftaufnahme, 1933; Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland
Stempel in einer Häftlings-Personalakte, 1937-1942; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
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Luftaufnahme, 1933
Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland

Stempel in einer Häftlings-Personalakte, 1937-1942
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Während der NS-Zeit hieß das einstmalige Zentralgefängnis Freiendiez von 1936 bis 1939 ‚Zuchthaus Freiendiez’, von 1939 bis 1943 dann ‚Strafgefängnis Diez’ und ab 1943 ‚Strafanstalt Diez’. Die Nationalsozialisten verschärften den zuvor verhältnismäßig liberalen Strafvollzug der Weimarer Republik. Sie schafften den Resozialisierungsgedanken und den Drei-Stufen-Strafvollzug ab und führten Kriminalität auf schlechte Erbanlagen zurück, betrachteten sie also als angeborene Minderwertigkeit.

Die Verfolgung von immer mehr Personengruppen durch die Nationalsozialisten veränderte ab 1933 die Häftlingsstruktur in der Diezer Anstalt: Inhaftiert waren hier nun auch politische Gegner, Juden und viele weitere Personen, die im nationalsozialistischen Weltbild als ‚kriminell’, ‚asozial’ oder anderweitig nicht erwünscht galten.

Ab Kriegsbeginn kann man von einer Internationalisierung der Häftlingsbelegung sprechen: Immer mehr der Gefangenen wurden aus den von Deutschland besetzten Gebieten direkt nach Diez verschleppt oder als Zwangsarbeiter wegen teilweise geringfügiger Regelverstöße zu Gefängnisstrafen verurteilt.

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